stöbern

stöbern

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stö|bern ['ʃtø:bɐn] <itr.; hat (ugs.):
[wühlend] nach etwas suchen [und dabei Unruhe verursachen]:
als er in der Bibliothek stöberte, fand er eine alte Handschrift; sie stöbert gern in alten Fotos.
Syn.: wühlen.

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stö|bern 〈V.; hat
I 〈V. intr.〉
1. Wild aufscheuchen (vom Jagdhund)
2. 〈fig.〉
2.1 nach etwas suchen, Sachen durcheinanderbringen, um etwas zu finden
2.2 (in fremden Sachen) herumsuchen, schnüffeln
● es stöbert es herrscht Schneegestöber; in jmds. Schreibtisch \stöbern
II 〈V. tr. u. V. intr.; süddt.〉 gründlich saubermachen, gründlich reinigen ● wir wollen heute \stöbern; die Wohnung, ein Zimmer \stöbern
[zu nddt. stöwen, stöben „stieben“]

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stö|bern <sw. V.>:
1. <hat> [Abl. von älter Stöber = Stöberhund, zu niederd. stöben = aufscheuchen] (ugs.) nach etw. suchen [u. dabei Unordnung verursachen], [wühlend] herumsuchen:
in Archiven, in Illustrierten s.;
im Sperrmüll nach etw. s.
2. [Iterativbildung zu niederd. stöwen, stöben = stieben] (landsch.)
a) <unpers.; hat schneien:
es begann zu s.;
es hat richtig gestöbert;
b) <hat> in wirbelnder Bewegung herumfliegen:
stöbernde Schneeflocken;
c) <ist> stöbernd (2 a) irgendwohin wehen:
der Wind stöbert durch die Straßen, über den Platz.
3. <hat> [wohl eigtl. = Staub aufwirbeln, zu stöbern (2 a)] (südd.) gründlich sauber machen:
den Speicher s.

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stöbern,
 
Jägersprache: Bezeichnung für die Arbeit des Jagdhundes (Stöberhundes), in unübersichtlichem Gelände (z. B. in Hecken und Schilf) Wild aufzufinden und spurlaut den Jägern, die das Gelände umstellt haben, zuzutreiben (Stöberjagd).

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stö|bern <sw. V.> [1: Abl. von älter Stöber = Stöberhund, zu niederd. stöben = aufscheuchen; 2: Iterativbildung zu niederd. stöwen, stöben = stieben; 3: wohl eigtl. = Staub aufwirbeln, zu ↑stöbern (2)]: 1. (ugs.) nach etw. suchen [u. dabei Unordnung verursachen], [wühlend] herumsuchen <hat>: in Archiven s.; ein bisschen in Illustrierten s.; er hat auch wohl nie im Peißenberger Stadtarchiv in alten Akten gestöbert (Seidel, Sterne 37); im Sperrmüll nach etw. s.; er ... steigt dann durch ein offenes Fenster in die Küche ein. Er stöbert nach Geld (Noack, Prozesse 238); der Hund stöbert (Jägerspr.; stöbert Wild auf). 2. (landsch.) a) <unpers.> schneien <hat>: es begann zu s.; es hat richtig gestöbert; b) in wirbelnder Bewegung herumfliegen <hat>: stöbernde Schneeflocken; wo du sitzt, ... da flutet kein Regen, stöbert der Schnee nicht (Muschg, Sommer 66); c) stöbernd (2 a) irgendwohin wehen <ist>: der Wind stöbert durch die Straßen, über den Platz. 3. (südd.) gründlich sauber machen <hat>: ein Zimmer, den Speicher s.; <auch ohne Akk.-Obj.:> es muss doch jetzt bei uns gestöbert werden? (Katia Mann, Memoiren 101).

Universal-Lexikon. 2012.

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